Auf Grundlage der ausführlichen Analyse der Hoyerswerdaer GIHK-Werkstatt hat der Kulturfabrik e.V. das Projekt „Stadtteilanker“ entwickelt. In der Analyse ist der erhebliche Rückgang in den Wohngebieten an großen Einrichtungen, Trägern und Vereinen, welche kulturelle oder soziale Angebote regional und überregional vorhalten können, deutlich geworden. Dennoch gibt es…
Projekte Archiv: 2018 – 14.KunstMarkt Hoyerswerda
1 Projekt / 3 Standorte
03. & 04.11.2018, 10.00 – 18.00 Uhr
in der Lausitzhalle Hoyerswerda (Lausitzer Platz 4), Forum-Saal
Seit 1996 organisiert der Verein Kulturfabrik e.V. in regelmäßigen Abständen den Hoyerswerdaer Kunstmarkt. 13 erfolgreiche Veranstaltungen lockten jedes Mal um die 70, 80 bildende Künstler und zwischen 800 und 1000 Besucher nach Hoyerswerda.
In diesem Jahr findet die traditionelle Präsentations-und Verkaufsausstellung wieder in der Lausitzhalle statt. Grund dafür ist die starke Nachfrage bei den teilnehmenden Künstlern, welche im Bürgerzentrum zu Platzproblemen führt. Erstmalig haben sich die Veranstalter sogar entschlossen zwei weitere Standorte in das Projekt mit einzubeziehen.
So gibt es Kunstwerke zum Thema „Moor“ im Schloss und Arbeiten von Kunststudenten aus Dresden, sowie von Wiebke Hermann, im Kunstraum in der Braugasse 1 zu sehen und zu erwerben.
Damit ist der „Kunstmarkt“ auch in diesem Jahr in dieser Art und Größe in unserem Kulturraum einmalig und gleichzeitig eine der wenigen Präsentations- und Erwerbsmöglichkeit für bildende Künstler der weiteren Region. Denn auch bei der 14. Auflage ist der Blick über den lokalen Tellerrand natürlich weiterhin erwünscht.
Im Mittelpunkt steht die Ausstellung und Präsentation in der Lausitzhalle.
Über 80 Künstler haben ihre Teilnahme bestätigt, darunter so bekannte Namen wie Iris Brankatschk, Steffen Mertens, Angela Hampel, Matthias Körner, Peter Zaumseil oder Jürgen Matschie.
Damit ist auch wieder die angestrebte Vielfalt gewährleistet: Malerei, Grafik, Plastik, Keramik, Schmuck und Fotografie.
Kuratiert wird die Ausstellung von der AG „Kunstmarkt“ des Vereines Kulturfabrik e.V., zu denen auch namhafte lokale Künstler wie Helge Niegel, Egbert Kasper und Uwe Handrick gehören. Letztere zeichnen auch verantwortlich für eine ansprechende Präsentation. Der Kunstmarkt soll sich von herkömmlichen Grafikmärkten abheben und durch ein breites Spektrum und einer ansprechenden Darbietung der Werke sein Alleinstellungsmerkmal in unserer Region weiterentwickeln.
Zum Begleitprogramm gehören die musikalische Eröffnung, die Betreibung eines Künstler-Cafés und eines Kreativbereiches für Kinder in der Lausitzhalle.
Da viele Künstler selber an der Verkaufsausstellung als Besucher teilnehmen, gibt es wieder reichlich Gelegenheit mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.
Am Samstagabend wird es auch ein Kunstmarkt-Konzert geben, diesmal mit dem renommierten Pianisten und „Tastenmagier“(Jazzthing) Lorenz Kellhuber. „Eine der interessantesten jungen Stimmen des europäischen Jazz“, schwärmt das Musikmagazin Concerto (Eintritt: VVK 15,40 AK 16 €).
Der Eintritt zur Verkaufsausstellung beträgt 3,- (Kinder bis 12 Jahren haben freien Eintritt).
Mit einer Doppelkarte im Wert von 5,- kann man alle drei Ausstellungsstandorte besuchen.
Freuen Sie sich auf ein spannendes Kunstwochenende.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Veranstalter: Kulturfabrik Hoyerswerda e.V.
Mit freundlicher Unterstützung durch den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien, die Ostsächsischen Sparkasse Dresden, Lausitzhalle Hoyerswerda GmbH.
- November 2018 | Lausitzer Rundschau
Kunstmarkt HoyerswerdaKunst verbindet Alt- und Neustadt
90 Künstler aus Dresden, Hoyerswerda, Cottbus, ja sogar aus Nürnberg und München zeigten an drei Orten der Stadt ihre Kunst: in der Lausitzhalle, in der Kulturfabrik und erstmals auch im Schloss. Sie hatten den vielen Besuchern des 14. Kunstmarktes Zeichnungen, Holzschnitte aber auch Keramikarbeiten sowie Skulpturen zu verschiedenen Themen mitgebracht. Die wurden nicht nur ausgiebig bestaunt, sondern vielmals auch erworben.
Erster Zwischenstopp im Schloss: Hier gibt es bereits seit Oktober die Sonderausstellung „Im Moor“ der Künstlerinnen Ines Margret Lenke, Gabriele Seitz, Dorothee Kuhbandner und Rita Geißler.
Inspirationen für ihre ausdrucksstarken Fotos, Grafiken und die Objektkunst hatten sie im Dubringer Moor, dem Anklamer Stadtbruch und dem Saugartenmoor in der Dresdener Heide gefunden. Die Frauen finden das Einbinden ihrer Ausstellung in den Kunstmarkt wunderbar. Schließlich lockte die Veranstaltung mehr Besucher denn je in das zweite Obergeschoss des Schlosses. Die Werke, die die Stille und Vielfalt der Natur zeigen, sind noch bis Januar zu sehen, sagt die Tätzschwitzerin Ines Margret Lenke.
Zweiter Stopp Kulturfabrik: Im Kunstraum des Bürgerzentrums Braugasse 1 zeigten Wiebke Hermann und andere Dresdner Kunststudenten sowie Absolventen ihre Arbeiten.
Es folgt ein Stopp in der Lausitzhalle: Im Forumsaal stellten die meisten Künstler aus, unter anderem erstmals die Berliner Malerin Elke Pollack. Von ihr waren zwei Zeichnungen mit musizierenden Geigerinnen zu sehen und das hatte seinen Grund. Auf der Veranstaltung verriet Gertrud Pollack, die Mutter der Künstlerin und selbst ehemalige Geigenlehrerin, dass ihre Tochter in Hoyerswerda das Instrument erlernt hat und danach Musik sowie Malerei studierte. Katrin Kieschnick vom Kufa-Organisationsteam fand Elke Pollacks Stadtansichten toll. „Die Mal- und Zeichentechniken sind sehr ansprechend und ein wenig Hundertwasser.“
Der frühere Kunstpädgoge Karl-Heinz Hochstädt aus Spohla zeigte neben anderen Werken ein expressives Gemälde der herrlichen Natur auf Taormina in Sizilien. Er platzierte aber im Vordergrund eine ängstliche junge Frau, die die Schönheit und das Leben durch das verhängnisvolle Handeln der Menschheit bedroht sieht. „2017 war in Taormina gerade eine Umweltkonferenz ergebnislos zu Ende gegangen“, erzählte Karl-Heinz Hochstädt von dem Beweggrund für sein Bild. Da er schon öfter beim Kunstmarkt ausgestellt hat, lobte er die gelungene Präsentation der Arbeiten und die Qualität der Veranstaltung, die stetig besser wird.
Dafür zuständig sind seit der ersten Veranstaltung 1996 das Kufa-Vorbereitungsteam um Geschäftsführer Uwe Proksch und verschiedene Kuratoren. In diesem Jahr dabei sind Egbert Kasper aus Kamenz und Uwe Handrick aus Berlin, die auch selbst ausstellten. Vier Tage lang wurden alle auf Leinwand und Papier für das Wochenende eingereichten Arbeiten gerahmt und danach mit den anderen Objekte in den Räumen inhaltlich ansprechend angeordnet, erzählt Uwe Handrick.
Gäste waren aus Hoyerswerda und von Weißwasser bis Schwepnitz und Senftenberg gekommen. Die Autorin Yana Arlt aus der Stadt in Südbrandenburg holte sich im Schloss Anregungen fürs Schreiben, indem sie Rita Geißlers im Saugartenmoor entstandene Werke anschaute. Dietmar Münzer und seine Familie aus Bautzen betrachteten in der Lausitzhalle Arbeiten von Monika Schumann aus Bergen bei Hoyerswerda, die sie schätzen. Die Hinterglasmalerei der Dresdner Künstlerin Libuscha war Dietmar Münzer neu und so hörte er der Hoyerswerdaer Malerin Kersten Flohe aufmerksam zu. Diese erklärte, dass die Künstlergruppen „Brücke“ und „Blauer Reiter“ Anfang des 20. Jahrhunderts diese aus der Volkskunst kommende Technik benutzt haben. Sie selbst hat sie in den 1970er Jahren von dem Maler Dieter Zimmermann in Seidewinkel erlernt. Die Mitarbeiterin der Volkshochschule Hoyerswerda Karla Kümmig fand die erstmals drei Standorte des Kunstmarktes gut. „Dadurch besuchen die Gäste Alt- und Neustadt gleichermaßen.“
Von Katrin Demczenko