65. – Heinrich Ruynat, Karikaturen (Hoyerswerda)

Brigadist Heinrich Ruynat
Berliner Urgestein hat Herz in Hoyerswerda verloren!
Geboren mitten im Krieg am 18.12.1941 in  Berlin Neukölln.
Erzogen/ verzogen in der DDR.
Gezwungenermaßen glückliche Kindheit in Frieden und sozialer Sicherheit in der Frontstadt Berlin. Nach vielen Versuchen im beruflichen Leben bei der Deutschen Reichsbahn hängen geblieben.
35 Jahre von der Pike auf den Eisenbahnerberuf hauptsächlich im Raum Hoyerswerda durchgestanden. Vom Bahnarbeiter 1961 bis zum Leiter einer Dienststelle und 1996 in Ehren abgewickelt. Bahnhof weg, Job weg und zu alt für Neuanfang. „Prosit“ auf ein Neues.

Jetzt hatte ich endlich Zeit für meine gesellschaftliche Arbeit und zur Erfüllung meiner künstlerischen Neigungen.
Durch den Tod Gerhard Gundermanns habe ich mich näher mit den Songs und Gedichten meines Schicksalsgefährten in Kohle, Kälte, Dreck und Staub verbunden gefühlt. Die Braunkohlemassen, die sein Bagger aus der geschundenen Erde kratzte, wurden durch die stählernen Fächer meiner Gleise in die Kraftwerke verbracht.
Der Umstand meiner frühen Geburt verschaffte mir eine Rente und eine relativ soziale Sicherheit. Trotzdem fühlte ich mich mit 55 Jahren beruflich wie ein weggeworfenes Werkzeug.
Als Mitglied von Gundermanns Seilschaft von Anfang an aktiv in der Künstlergruppe  „7te brigade“ brachte ich mich bescheiden als Organisator und Karikaturist ein. Getreu Gundis Wahlspruch  „Hoy Woy, ich bleib dir treu“ werde ich mich an allen humanistischen und gesellschaftlichen Fronten wacker schlagen.

Man muß es nicht immer nur wollen, man muß es auch tun.
Fahrt frei!

Heinrich Ruynat