Blockschokolade ohne L

Es ist, es war ein schöner Herbst. Dass Mensch im November ersten Advent feiert ist ja auch nicht die Regel. Gibt es eigentlich eine Weihnachtsfeier in der Kufa?, oder bewichteln  die fleißigen Mitarbeiter sich gegenseitig? Ob sich der Wart und der Filmheld  gegenseitig kleine Aufmerksamkeiten zukommen lassen?

In der Schule, in der ich und der Wart beschult worden, es war die Blaue, die war gleich neben der gelben, logisch, wurde gewichtelt.

Ich nahm mich der Organisation der Wichtelei in unserer Klasse an. Dies hatte einen ganz eigensinnigen Grund. Ich hatte mich in ein bildhübsches Mädchen verguckt. Da habe ich einfach ein Los der dreißig Lose auf denen  die Namen der Mitschüler standen manipuliert. Ich wollte unbedingt diese Grazie als meine Wichtelkameradin, so konnte ich ihr, versteckt, jeden Tag ein kleines Geschenk machen und somit glücklich -zumindest für einen Augenblick- sein.

Meine Vorfreude bestand darin, mit Spannung  die Weihnachtsfeier, in der sich jeder Wichtler outen musste, herbei zu sehnen.

Nun ich war im wahrsten Sinne des Wortes ein ausgebuffter Wicht.
Es war ja nicht so einfach, in der bleiernen Zeit jeden Tag etwas kleines als Aufmerksamkeit zu finden. Ja es gab schon einige Süßigkeiten, wenn es sie gab, Gummischlangen, Fetzer  oder Hallorenkugeln waren süß und lecker.

Ich wollte mehr als süß und lecker, nein auch noch geistreich sollte es sein.

Hier kommt die berühmte Blockschokolade  ins Spiel. Mir kam in den Sinn, die Schokolade in kleine Teile zu zerschneiden und jeden Tag ein Stück der Leckerei liebevoll verpackt auf ihren Platz zu legen.

Das Zerteilen passierte nicht ohne Sinn und Verstand. Der Grund war nicht die erwähnte Mangelwirtschaft gar nicht mit Nichten.

Nein, als erstes freute ich mich über das L im Schriftzug der schmackhaften Kuvertüre. Ich konnte es nämlich genüsslich in meinen Kindermund schieben. Ich brauchte es nicht für meine durchdachte Anmache.

Mein Plan war eine süße Puzzelei. Die Angebetete hieß nämlich Block ohne L, und das kam mir im schlemmerischen und kreativen Sinne anmachtechnsich zu Gute.

Na ja, trotz der lukullischen Verspeisung ihres Familiennamens, in kleinen Stücken lies sie mich womöglich im Novemberregen (1. Advent im November) stehen und so wurde  nichts aus dem Wunsch gemeinsam Weinachten zu feiern.

So ist das, süß und kreativ reicht eben nicht immer aus. Um musikalische und lyrische  Kreativität geht es ja beim 11. Liederfest bei den Hoyschrecken auch.

Es wird das erste sein, was an einem 1. Advent im November und was für ein  November zu Ende geht.

Na dann, einen schönen süßen, kreativen Advent.

Welch Kauder