Projekte Archiv: 2010 – Deutsch-Deutsches Wochenendseminar

1. bis 3. Oktober 2010 in  Clausthal-Zellerfeld
„Ich sehe was, was Du nicht siehst – Zukunftswerkstatt zur Kulturarbeit in Ost und West“

gefördert durch die Stiftung MITARBEIT Bonn (Starthilfeförderung)

Ein Seminar von Arbeit und Leben NRW/Bielefeld in Kooperation mit
dem Bürgerzentrum „Schuhfabrik Ahlen“ und der Kulturfabrik Hoyerswerda

Das Seminar soll einen Erfahrungsaustausch zwischen den engagierten Freiwilligen in Ahlen und Hoyerswerda über Bedingungen bei und Erfahrungen mit der Arbeit in selbstverwalteten Bürgerzentren ermöglichen. Weiterhin sollen in einer gemeinsamen Zukunftswerkstatt Ideen und Konzepte entwickelt werden, wie bürgernahe Kulturarbeit in Zeiten kommunaler und staatlicher Sparhaushalte lebendig bleiben kann.

Leitung: Christiane Busmann, Ahlen

Das Seminar ist allgemein  zugänglich und wird über Flyer und Aushänge in den Bürgerzentren in Ahlen und Hoyerswerda beworben. Darüberhinaus wird es über den Internetauftritt von Arbeit und Leben NRW/Bielefeld beworben.

Veranstalter:
Arbeit und Leben DGB/VHS NW e.V.
Landesarbeitsgemeinschaft
Mintropstraße 20
40215 Düsseldorf
Tel.: 0211 – 938 00 0
Fax: 0211 – 938 00 25

Kooperationspartner:
Arbeit und Leben Bielefeld
BÜZ Schuhfabrik Ahlen e.V.
Kulturfabrik Hoyerswerda e.V.
www.aulbi.de

20 Jahre deutsche Einheit:
Zukunftswerkstatt Ost-West mit dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“

Die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit begingen die beiden soziokulturellen Zentren Schuhfabrik aus Ahlen und Kulturfabrik aus Hoyerswerda gemeinsam in Clausthal-Zellerfeld im Harz. Die Partnerzentren hatten gemeinsam kulturinteressierte Menschen aus ihrem jeweiligen Umfeld zu einem Seminar mit dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ um das geschichtsträchtige Datum des 3. Oktober herum eingeladen. Moderiert wurde das Ganze von Kathrin Boden vom Landesverband Soziokultur aus Dresden.

Mit dem Kulturmanager Dr. Patrick S. Föhl aus Berlin hatten die Veranstalter einen hochkarätigen Referenten gewinnen können. Regionale Kooperationen und „cultural governance“ standen inhaltlich im Mittelpunkt seines Vortrages. Aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Veränderungen, die gegenwärtig auf den Kulturbereich einwirken, sind die mit Kultur befassten Akteure gefordert, stärker zusammenzurücken. Stagnierende und teilweise rückläufige Kulturförderungen, der demografische Wandel, die wachsende Konkurrenz auf dem Kultur- und Freizeitmarkt, sowie die hohe Ausdifferenzierung der Besucherbedürfnisse in immer kleinteiligere Segmente sind einige der verschärfenden Faktoren auf die die Kultureinrichtungen reagieren müssen.

Die Frage, welcher Kulturanbieter möglicher Kooperationspartner sein kann und an welcher Stelle vielleicht sogar derselbe Partner Konkurrent ist, ist sicherlich nicht leicht zu beantworten und muss immer wieder neu ausgelotet werden. Eine wesentliche Stärke der Soziokultur sieht Patrick S. Föhl in deren Wandlungsfähigkeit. Gerade in deren vielfältigen, seit Jahren gelebten Kooperationen kann Soziokultur Vorbild für viele etablierte Kunst- oder Kulturanbieter sein.

Beeindruckt zeigte sich der Referent von dem praktisch gelebten Beispiel an Ost-West-Kooperation zwischen der Schuhfabrik und der Kulturfabrik. Seit über sieben Jahren besteht der inspirierende Kontakt zwischen den zwei soziokulturellen Zentren, der sich auf beiden Seiten kontinuierlich intensiviert und verfestigt hat. Auch an diesem Wochenende nahmen viele neugierige TeilnehmerInnen erstmalig an einer Begegnung teil. „Gerade im Kontext der zahlreichen Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit ist dieses Ost-Westprojekt so erfrischend anders“ äußerte ein Teilnehmer. Die nächsten gegenseitigen Besuche und Arbeitstreffen befinden sich bereits in konkreter Planung. Wer mehr über das spannende Projekt wissen möchte, bekommt Informationen über die Kulturfabrik Hoyerswerda, Tel.: 405980

Das Seminar wurde unterstützt von Arbeit & Leben Bielefeld und der Bundeszentrale für politische Bildung.

Christiane Busmann
Geschäftsführerin Schuhfabrik Ahlen