Richtfest Braugasse1!

Richtfest am Mittwoch, den 10.4.!

Lausitzer Rundschau 11.04.13

Das Bürgerzentrum bekommt letzten Nagel

Bauverzug durch Schnee und Frost / Am Bauabschluss Ende 2014 wird aber weiter festgehalten

Hoyerswerda Mit einer Woche Verspätung ist am gestrigen Mittwoch das Richtfest für das zukünftige Bürgerzentrum gefeiert worden. Neubau und Altbau sollen bis zum Jahresende verschließbar sein, sodass der Innenausbau wetterunabhängig ausgeführt werden kann.

Die Krone aus Tannenzweigen hängt symbolisch am Kran, nicht am Dachfirst des ehemaligen Ballhauses. Das sei auf solch großen Baustellen üblich, erklärt Architektin Dorit Baumeister: „Die Krone bleibt für die nächste Zeit am Kran hängen, da morgen schon am Dach weitergearbeitet wird und sie sonst wieder abgenommen werden müsste.“

Wegen der schwierigen Witterungsverhältnisse gab es in den Wintermonaten bisher vier Bauunterbrechungen. Frost und Schnee hatten das Weiterarbeiten unmöglich gemacht, sagt Angelus Schindler, der Verantwortliche der Stadtverwaltung Hoyerswerda für das Projekt. Deswegen sei auch das Richtfest bereits um eine Woche verschoben worden.

„Den Zeitverlust konnten wir noch nicht wieder aufholen, aber wir arbeiten dran“, ist Dorit Baumeister zuversichtlich. Bis Ende des Jahres soll nämlich nicht nur das ehemalige Ballhaus in der Braugasse von außen fertig, sondern auch der danebenliegende Neubau verschließbar sein. Mit diesem soll Mitte Mai begonnen werden. „Dann können wir eine Heizung aufstellen und unabhängig vom Wetter weiterarbeiten“, so Baumeister.

Seit Dezember 2010 wird an dem Projekt gearbeitet. Die Vollendung wird für Ende 2014 angesetzt und bis dahin werden rund 5,6 Millionen Euro in den Bau geflossen sein. Mieter im zukünftigen „Bürgerzentrum Konrad Zuse“ in der Hoyerswerdaer Altstadt werden die Kulturfabrik (Kufa) und das Naturwissenschaftlich-Technische Kinder-und Jugendzentrum (Natz) sein. Daneben wird es mitunter noch eine Gastronomie geben, einen Bandprobenraum mit Regiezimmer und auch eine Kleinkunstbühne.

Uwe Proksch, Geschäftsführer der Kufa, freut sich schon auf den zukünftigen Umzug. „Nach 16 Jahren Abwesenheit freuen wir uns, bald wieder nach Hause kommen zu dürfen.“

Das ehemalige Bürgerhaus war jedoch nicht nur Heim für die Kufa, sondern auch für Konrad Zuse und war Gründungsort der Domowina, dem Bund Lausitzer Sorben. An diese historischen Besonderheiten des Gebäudes soll durch eine Lichttafel im Eingangsbereich des Bürgerhauses erinnert werden.
(Anne Jurk / ajk1)

 

 

 

Donnerstag, 6. Dezember 2012 (Sächsische Zeitung)

Kein Stein bleibt auf dem anderen

Von Mirko Kolodziej

Vor zwei Jahren begann zumindest symbolisch die Sanierung des früheren Ballhauses an der Hoyerswerdaer Braugasse. Acht Monate wird nun gebaut – hier ein Zwischenstand.

Soso – das soll also einmal die „Werkstatt Natur und Umwelt“ im Bürgerzentrum „Konrad Zuse“ werden. Jedenfalls behauptet das Architektin Dorit Baumeister – und es steht ja so auch in der Bauzeichnung für das Erdgeschoss. Zu sehen ist derzeit allerdings hauptsächlich ein Wald von Metallsäulen. Fast das gesamte Gebäude wird im Innern von Gerüstbau-Stangen gestützt. Das ist auch nötig, schließlich fehlt im Moment die Zwischendecke.

In Oskar Härtels früherem Gesellschaftshaus bleibt fast kein Stein auf dem anderen und ganz einfach ist das, was man so schlicht Sanierung nennt, auch nicht. Das ging schon mit dem Fundament los. Weil es nicht tragfähig war, musste zur Verfestigung ein Kunstharz eingebracht werden. „Das war zeitaufwendig, weil es nur Meter für Meter ging“, sagt Annette Krzok vom städtischen Bauamt.

Inzwischen ist das erledigt, der frühere Pionierhaus-Märchenkeller, in dem einst so viele Steppkes Reiner Hammerschmidts Geschichten gelauscht haben, ist gar verfüllt. Darüber zieht die Lüftungszentrale für den Ballsaal ein. Für dessen Fußboden sind neue Stahlträger eingebaut. Auch manche der Holzbalken müssen erneuert werden. „Dafür gab es ein Holzschutzgutachten“, sagt Dorit Baumeister zur Entscheidung über Wiederverwendung oder Erneuerung. Was man nicht alles beachten muss!

Das gilt auch für den Beton ein Stockwerk höher. Es gab Anfang dieser Woche skeptische Blicke von Passanten: Unten überfriert der Schwarze Markt und oben wird betoniert? Aber das hat seine Richtigkeit. Der künftige Bandprobenraum ist mit Folie regelrecht eingepackt und damit seine Decke ordentlich aushärten kann, wird er sieben Tage lang beheizt.

Leichter Bauverzug

Das geht aber nur, weil seine etwa 16 Quadratmeter recht überschaubar sind. Der Mehrzweckraum nebenan wird zehnmal so groß sein. Aber in diesem Bereich wird ohnehin erst einmal noch der Dachstuhl abgetragen. Weil die Sanierung so komplex ist, ist man zeitlich leicht in Verzug geraten und deshalb wäre es den Leuten vom Bau auch ganz recht, wenn der Winter nicht gar so streng werden würde. Geplant ist zunächst einmal, Mitte Januar die neue Ballsaal-Decke einziehen zu können. Dann kann nämlich unten der Stangen-Wald verschwinden. Im März sollen jene dutzenden Stützen in die Erde gerammt werden, auf denen der moderne Anbau ruhen wird. Ziel ist es, die Arbeiten in einem Jahr so weit zu haben, dass man sich dem Innenausbau widmen kann. Der Eröffnungstermin Ende 2014 steht nach wie vor. Denn wie hieß es einmal so schön in einem Stadtratsbeschluss: „Im Zusammenhang mit Altstadtkern, Schloss, Tierpark und Kino würde das Zentrum dieses Ensemble sinnvoll vervollständigen.“ Aufgeschrieben hat das Bürgermeisterin Renate Schwarze – 1996.

www.braugasse.kufa-hoyerswerda.de