Projekte Archiv: 2012 – Eine Stadt tanzt: Gundermann!

Eine Stadt tanzt: Gundermann!

Das Projekt der Kulturfabrik Hoyerswerda unter Leitung von Dirk Lienig geht in seine dritte Runde.

Doch diesmal wird der Abend mit anderen Tanzschaffenden der Stadt Hoyerswerda gemeinsam auf die Bühne gebracht. Bindeglied dabei: die Liedern von Gerhard Gundermann.

Was passiert, wenn sich viele Tänzer und Tanzgruppen zusammentun, um die Lieder von Gundi, in kurzen tänzerischen Interpretationen auf die Bühne zu bringen?

Egal ob Hip Hopper, Seniorentanzgruppe, Standarttänzer oder Sportgymnasiasten, alle nähern sich den Texten und kreieren ihre Tanzbilder zu Stücken wie „Hier bin ich geboren“, „Leine los“ oder „7ter Samurai“.
Ein Theaterabenteuer und Kunstgenuss der besonderen Art.

Am 14. September 2012 in der Lausitzhalle passiert dieses kleine Wunder, ein  ungewöhnlicher Tanzabend, voller Gefühle und Überraschungen.

Karten für 10,50 Euro (zuzügl. VVK-Gebühr) sind ab sofort in der Kufa, ab 8.8. in der Lausitzhalle erhältlich.

Veranstalter: Kulturfabrik Hoyerswerda e.V.
mit freundlicher Unterstützung durch die Lausitzhallen GmbH

Teilnehmer unter anderem: Tanzschule Schulze, Dörtes Hip Hop Projekt, Tanz Club Schwarz-Gold, verschiedene Kinder- und Jugendtanzgruppen, Break Dancer und natürlich die Kufa Tanz Compagnie.

 

Die Startveranstaltung dafür fand  am Sonntag, 26. Februar, 11 Uhr im Kino Cinemotion statt. Zur Einstimmung wurden die Filme von „Eine Stadt tanzt II“und als Premiere Falk Hoysacks 15minütigen Dokumentarfilm über 5 Tänzer aus dem Tanzprojekt des letzten Jahres gezeigt.

Anschließend wurde das neue Projekt und die bisher beteiligten Tanzgruppen vorgestellt.
Die Premiere des Tanz-Projektes selber findet dann (s.o) am 14.9., 20 Uhr in der Lausitzhalle Hoyerswerda statt.

Sächsische Zeitung, Hoyerswerdaer Tageblatt 17.09.12

Kleine Seeräuber gehen tänzerisch auf Schatzsuche

Von Anett Linke

Für den dritten Teil des KulturFabrik-Tanzprojektes haben 160 Tänzer Gundermann-Titel einstudiert. Fortsetzung folgt!

Zur Generalprobe hatte es noch nicht recht klappen wollen. Beim großen Finale – so der Plan – kommen die 160 Tänzer der verschiedenen Tanzgruppen gemeinsam auf die Bühne der Lausitzhalle, vermischen sich und tanzen miteinander. Während der Generalprobe waren die zehn Gruppen aber größtenteils unter sich geblieben. Bei der Premiere am Samstagabend in der Lausitzhalle war es dann geglückt. Auf der Bühne standen keine Vereine mehr, sondern Bewohner einer Stadt, die gemeinsam ein kleines Wunder einstudiert hatten.

Doch zurück zum Anfang. Nach der Premiere von „Eine Stadt tanzt“ 2010 und der zweiten Inszenierung im vergangenen Jahr, wurde die Tanzcompagnie der Kulturfabrik (KuFa) in diesem Jahr um neun weitere Tanzgruppen aus Hoyerswerda ergänzt. Die Uridee war, so Choreograph Dirk Lienig von der KuFa, dass verschiedene Gruppen zusammenkommen, für sich ihr Stück einstudieren und dann zusammenfinden. „Das schönste an dem Projekt ist das vereinsübergreifende, das vernetzende“, sagt Lienig, der die Fäden zusammenhielt und am Ende aus den vielen kurzen Stücken eine große Aufführung gemacht hat.

Diese begann mit 21 Kindern, die verkleidet als Seeräuber auf die Bühne tappelten und zu Gundermanns „Wenn ich wär“ auf Schatzsuche gingen. Viel zu schnell war der Titel vorbei, und die Mini-Piraten schlichen von der Bühne. In den nächsten 60 Minuten werden Alte und Junge, Männer und Frauen, Laien und Profis die Bühne für jeweils wenige Minuten betreten und selbst gewählte Gundermann-Titel interpretiert haben. Im Hintergrund liefen Filmsequenzen über eine Leinwand.

In den kurzen Stücken geht es um Lieben und Leiden, um Glück und Angst, um Verlust und Versuchung, um Fernweh und Hoyweh. Manche Szenen berührten. Wenn der Kohlekumpel nach seiner Schicht den Helm abnahm, den Staub abklopfte und anfing zu tanzen. In seinem Arm nur das Abendkleid, die Frau fehlte. Es gab fröhliche Szenen. Wenn die Tänzer mit Fahrrädern über die Bühne radelten. Es gibt mitreißende Szenen. Zu den Trommlern von „Heyhahey“ hätten die 730 Zuschauer am liebsten mitgetanzt.

Nach gut einer Stunde waren alle Titel vertanzt und alle Akteure kamen noch einmal gemeinsam auf die Bühne und ins Publikum. Sie tanzten miteinander, lagen sich in den Armen, klatschten in die Hände, ein buntes Gewusel von Menschen. Es war ein Schlussbild, das gut zu Hoyerswerda passen würde.

„Ich glaube daran, dass dieses Projekt etwas in der Stadt verändern kann – in den Menschen, in deren Einstellung und in deren Auftreten. Das ist eine Bereicherung für Hoyerswerda“, sagte Dirk Lienig nach der Premiere. Natürlich stand schnell die Frage im Raum: Wird es „Eine Stadt tanzt“, Teil 4 geben? „Es wird eine Fortsetzung geben. Wir wissen aber im Moment noch nicht in welcher Form. Entweder ich bin mit meinem Drehbuch für einen Musicalfilm so weit, oder es gibt vorher noch ein Tanzprojekt. Das Projekt jetzt sterben zu lassen, wäre schade, für die Tänzer selbst aber auch für Hoyerswerda.“
Es gab dieses Mal nur eine Aufführung. Wer diese verpasst hat: Es werden eine DVD sowie ein Foto-Buch und eine Foto-Ausstellung zu dem Projekt erhältlich sein.
Weitere Fotos von der Aufführung sowie eine Umfrage unter Tänzern und Zuschauern im Internet unter www.hoyerswerdsche.de