Liebe Dinner-Freunde, es tut uns sehr leid, aber alle geplanten Dinner-Veranstaltungen müssen leider ausfallen. Auch wenn es Anfang Dezember weitergehen dürfte, die Theatergruppe darf nicht proben. Wir suchen nach Ersatzterminen im 1. Halbjahr 2021, aber alle Karten werden erst einmal zurückgezahlt. Mo.- Do 14-18 Uhr, Freitags 14-16 Uhr Danke für…
2012 – „Es war die Lerche“
Zuerst die gute Nachricht: Romeo und Julia sind nicht gestorben!
Nun die schlechte: Sie sind verheiratet.
„Es war die Lerche“ …..oder war´s die Nachtigall?
Das ist hier die Frage, über die sich Romeo und Julia – Überlebende ihres Doppelselbstmordes – nach 30 Ehejahren streiten. Auch sonst hängt bei den Montagues der Haussegen schief. Das Megaliebespaar der Weltliteratur ist geplagt von ständigen Geldsorgen und einer tief in der Pubertätskrise steckenden Tochter. Und auch im Ehebett herrscht Flaute. Was Wunder, dass William Shakespeare sich aus dem Grab bemühen muss, um zu retten, was zu retten ist. Nur hat auch dieser angesichts seiner außer Kontrolle geratenen Schöpfung ein wenig den dichterischen Überblick verloren …
„Es war die Lerche“ – ein Possenspiel von Ephraim Kishon in der Inszenierung des Kufa Kleinkunsttheaters „einmaldiewoche“
Besetzung:
Julia Montague-Capulet, mittelalt: Sabine P.
Romeo Montague, Ballettlehrer, 50 Jahre: Uwe P.
William Shakespeare, ohne Angaben: Mario P.
Pater Lorenzo, ein Franziskaner, sehr alt: Klaus-P. R.
Lucretia, Julia und Romeos Tochter, sehr jung: Kerstin H.
Julias ehemalige Amme, unbeschreiblich alt: Alko H.
Presse, LR 3.2.12
Romeo und Julia fetzen sich in Hoyerswerda
„Es war die Lerche“ …oder war’s doch die Nachtigall? Dieser Frage – nach einer Komödie des Satirikers Ephraim Kishon – ist in zwei Abendvorstellungen die KuFa-Theatergruppe „einmaldiewoche“ in aller Öffentlichkeit nachgegangen. Die Aufführungen sind Geschichte, vorbei und das Publikum durchweg begeistert.
Das sowieso lustige Stück bekam durch die Inszenierung des Kleintheaters noch einmal zusätzlichen Schwung und Witz durch ganz aktuelle Wortspiele.
Romeo (Uwe Proksch) und Julia (Sabine Proksch), das Megaliebespaar der Weltliteratur, sind nicht gestorben, sondern seit 29 Jahren verheiratet und streiten auf der Bühne nun nicht nur über ,Nachtigall oder Lerche‘, sondern fetzen sich auch zu ganz alltäglichen Dinge des Ehealltags, sind geplagt von Geldsorgen und haben mit Lucretia (Kerstin Höckner) eine tief in der Pubertätskrise steckende Tochter, die für zusätzliche Turbulenzen sorgt.
Der ständige Zoff in der Familie dringt schließlich auch zu William Shakespeare (Mario Petermann) – dem Originalvater des Urstoffs, der deshalb höchstpersönlich aus dem Grab steigt und all dem Geschehen noch die Krone aufsetzt. Denn während Romeo auf eine Erbschaft hofft und sich Julia bei Franziskaner Pater Lorenzo (Klaus-Peter Rosenstengel) über ihre miserable Ehe beschwert, hat sich Lucretia Hals über Kopf in die William Shakespeare-Erscheinung verliebt, reißt mit ihm gemeinsam von zu Hause aus.
Auch diese humoristische Fassung blieb letztlich dem Grundanliegen treu, denn Romeo und Julia ist nicht allein ein Drama über die Liebe, sondern ein literarisches Werk, das eine Vielzahl von zwischenmenschlichen Beziehungen widerspiegelt. Und am Mittwoch- wie dem gestrigen Donnerstagabend waren es die Laienschauspieler, die dieses Anliegen ganz exzellent auf ihre Weise darboten. Sie meisterten die ab und an ziemlich schwierigen klassischen Textpassagen bravourös und erstaunten die Zuschauer immer wieder, welch darstellerische Leistungen in ihnen stecken. Gerade dieses Talent, wie die Truppe um Uwe und Sabine Proksch den Figuren Leben einhauchte, kam hier wieder besonders zum Tragen.
Beifallsstürme waren der wohlverdiente Lohn für die zwei amüsant verbrachten Stunden. Auch dass es mit dem Sofa eigentlich nur ein Requisit gab und trotzdem nie langweilig wurde, fiel nicht nur Anja Ittmann und ihrem Freund Lars als bewundernswert auf. Auch die Eltern, Petra und Jürgen Ittmann, denen das Pärchen die Karten zum Weihnachtsfest geschenkt hatte, freuten sich, dabei gewesen zu sein. „Das passt doch auch bezüglich unserer Ehejahre, denn im April feiern wir unseren 30. Hochzeitstag. Das Stück ist wirklich sehr lustig und zeigt humorvoll, etwas auf die Spitze gebracht, was sicherlich so möglich ist“, sagte lachend Jürgen Ittmann.
Ganz besonderen Spaß am Auftritt von Kerstin Höckner hatten ihre Arbeitskolleginnen aus der Kita „Nesthäkchen“, die einfach deren Hinweis gefolgt waren: „Kommt doch mal gucken, es wird lustig.“ Und das konnten ihr Anja Wagner sowie Marika Thiele auf alle Fälle bescheinigen.
Ulrike Herzger/uhz1