Kunstraum 31, Vernissage: Sven Gatter

Ruinen und Modelle
Sven Gatter / Berlin

Seit rund fünf Jahren widmet sich Sven Gatter verschwindenden Architekturen im ländlichen Raum Ostdeutschlands. Im Zuge dieser Auseinandersetzung ist u. a. eine Serie von Schwarzweißfotografien entstanden, die die ruinenartigen Reste von aufgegebenen Ziegelsteingehöften, Gasthöfen und kleineren Landwirtschaftsbetrieben sowie das in ihnen zurückgelassene Inventar zeigt. Seinen Bildgegenstand macht der Künstler dabei nur fragmentarisch sichtbar, wodurch eine konkrete Verortung der festgehaltenen Szenerien unmöglich wird. Stattdessen treten die gefundenen Ordnungen und die verschiedenen Materialitäten in den Vordergrund. In die Reihe hat Sven Gatter auch Bilder von eingelagerten, unfertigen oder zurückgebauten Architekturmodellen einbezogen, die er bei einer Recherche im Lehrbauhof Großräschen (Niederlausitz) fotografieren konnte. Die so herbeigeführte Konfrontation der Sujets Ruine und Modell begreift er als eine Metapher für den Strukturwandel und die ambivalenten Phänomene, von denen Transformationen stets begleitet sind: Zerstörung und Neuinterpretation, existentielle Bedrohung und spielerische Anverwandlung, Frust und Lust.

www.svengatter.de

vom 12. Mai bis 30. Juli 2023

Vernissage: Do., 11.5., 19 Uhr
Laudatio Michael Kruscha
Musik: Christian Völker-Kieschnick

 

Das Projekt Kunstraum wird gefördert durch Dr. Silke Lindner und Dr. Ulf Lindner.
http://www.kunstraum-braugasse.de/