Do., 22.06. um 16 Uhr I Di., 27.06. um 17 Uhr I Do., 29.06. um 19 Uhr I So., 02.07. um 20 Uhr I Di., 04.07. um 20 Uhr

BlowUp Programm-Kino Highlight: Living – Einmal wirklich leben

Living - Einmal wirklich leben - Regie: Oliver Hermanus

1953. In einem London, das sich immer noch von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erholen muss. Der erfahrene Beamte Williams (BILL NIGHY) ist ein ohnmächtiges Rädchen im Bürokratie-Getriebe dieser Stadt, die mit dem Wiederaufbau kämpft. Erschlagen von den Aktenbergen auf der Arbeit und einsam zuhause, fühlt sich Williams’ Leben jedoch für ihn schon seit Langem leer und bedeutungslos an. Dann zwingt ihn eine erschütternde medizinische Diagnose dazu, Bilanz zu ziehen – und zu versuchen, die Erfüllung zu finden, bevor sie unerreichbar wird.
In einem Badeort, begleitet von einem dekadenten Einheimischen (TOM BURKE), flirtet er zunächst mit dem Hedonismus, bevor er diesen als seine Lösung verwirft. Zurück in London fühlt er sich von dem natürlichen Tatendrang von Margaret (AIMEE LOU WOOD) angezogen. Die junge Frau arbeitete ihm früher zu und möchte nun aber ganz auf den eigenen Füßen stehen. Und dann kommt Williams an einem Abend die Erleuchtung. Eine, die so einfach und zugleich doch so tiefgründig ist. Mit neu gefundener Energie und mit der Hilfe von Peter (ALEX SHARP), einem idealistischen Neuzugang in Williams’ Abteilung, macht er sich daran, ein Vermächtnis für die kommende Generation zu erschaffen.
LIVING ist eine Neuinterpretation von Akira Kurosawas „Ikiru“, bei der Oliver Hermanus Regie führt. Das Drehbuch stammt aus der Feder des japanisch-britischen Schriftstellers Kazuo Ishiguro, u.a. bekannt für seine Romane „Was vom Tage übrig blieb“ und „Alles, was wir geben mussten“.

„Er (Regisseur Oliver Hermanus) beweist großen Stilwillen, den er mit Gesellschaftskritik zu einem sehr berührenden, humanistischen Melodram zu verbinden versteht. Durch das klassische Kinoformat schafft Hermanus nicht nur eine adäquat nostalgische Anmutung, sondern auch eine beengende Atmosphäre, aus der sein Protagonist als bürokratischer Jedermann auszubrechen versucht. Am Ende gewinnt das System, wie immer, doch Williams hat einige Kinder glücklich gemacht. Und damit letztlich sich selbst. Die Schaukeln werden bleiben, wenn er schon lange nicht mehr ist.“ (epdFilm)

Regie: Oliver Hermanus
Großbritannien/Japan/Schweden 2022