Auf Grundlage der ausführlichen Analyse der Hoyerswerdaer GIHK-Werkstatt hat der Kulturfabrik e.V. das Projekt „Stadtteilanker“ entwickelt. In der Analyse ist der erhebliche Rückgang in den Wohngebieten an großen Einrichtungen, Trägern und Vereinen, welche kulturelle oder soziale Angebote regional und überregional vorhalten können, deutlich geworden. Dennoch gibt es…
Projekte Archiv: 2010 – Medienexploratorium
Unser „Medienexploratorium für kleine Kindsköpfe“ nahm am 18. Oktober 2010 im alten Internatsgebäude des Lessing-Gymnasiums seinen Betrieb auf. Bis Ende November hatten 137 Vorschulkinder aus 10 Kindertagesstätten unser Angebot besucht. Voller Freude ritten sie auf dem Hexenbesen, lernten als Reporter Fragen zu stellen, spielten Cowboys vom „Clan der stinkenden Socke“ und produzierten ihren ersten eigenen Trickfilm und ein Hörspiel.
Einzelne Angebote des Medienexploratoriums können wir weiterhin anbieten, so beispielsweise die Herstellung eines Trickfilms und eines Hörspiels. Sprechen Sie uns an – wir kommen auch gern in Ihre Einrichtung!
Was die Kinder bei uns lernen können:
- Kinder werden angeregt zum Experimentieren und Probieren innerhalb der Medienwelt
- Die Fähigkeit des Sehens, Hörens und Fühlens wird geschult
- Die Medienerfahrung wird erweitert und vertieft
- Kreativität wird gefördert
Ansprechpartnerin Katharina Elle, Tel.: 03571-974-9049 oder katharina(at)kufa-hoyerswerda.de
Montag, 29. November 2010 (Sächsische Zeitung)
Zu viel Fernsehen ist schlecht für die KreativitätVon Mirko Kolodziej
Dirk Lienig von der KulturFabrik Hoyerswerda fragt die Mädchen und Jungen der Kita „Spatzennest“, wie es ihnen im Medienexploratorium gefallen hat. An der Wand hängen zur Abstimmung darüber zwei Symbole. Die Kinder rennen alle zur Sonne, keines zur Regenwolke. Die Mitarbeiter der KulturFabrik scheinen alles richtig gemacht zu haben. „Wir wussten vorher nicht, wie man auf einem Besen fliegen kann“, sagt die fünfjährige Emily. Nun wissen sie und ihre Freunde, dass Bibi Blocksberg durch einen Filmtrick mittels Bluescreen-Technik durch die Lüfte saust. Die Mädchen und Jungen haben das sogar selbst ausprobieren können. Neun Kitas haben ihre Kinder in den vergangenen sechs Wochen in das „Medienexploratorium für kleine Kindsköpfe“ geschickt, das die KuFa im ehemaligen Internat des Lessing-Gymnasiums eingerichtet hatte. Heute kommt über dem Eingang das große Plakat mit dem von Rico Hofmann eigens gestalteten Medien-Elefanten wieder weg. Das von der Landesmedienanstalt geförderte Projekt ist vorbei. 150 Kinder waren jeweils drei Mal an der Schulstraße, um als Geräuschmacher an einem Hörspiel mitzuwirken oder mit Pinsel, Tusche und wiederum einer Kamera einen Trickfilm zu basteln.
„Die Kinder sammeln hier Erfahrungen, die wir in der Kita so nicht bieten können“, sagt Erzieherin Gabi Kubela vom „Spatzennest“. Es sei darum gegangen, Denkprozesse anzuregen, die Kinder aus der Reserve zu locken, sie selbst zu kreativem Tun anzuregen. „Der Trend ist, dass zu viel nur serviert wird“, so die Pädagogin. Das Projekt wollte diesen passiven Umgang mit Medien aufbrechen. Die Kinder waren hier selbst Schauspieler und Geschichtenerzähler oder erfuhren im beliebten Licht-Labyrinth, welche Stimmungen unterschiedlich gefärbte Beleuchtung erzeugen.
In Gesprächen mit den Kindern stellten die KuFa-Mitarbeiter fest, dass die Kleinen häufig Filme kennen, die erst ab 12 freigegeben sind. „Unsere Erfahrung kann man so zusammenfassen: Je weniger die Kinder Fernsehen schauen, umso leichter fiel es uns, ihre Phantasie anzuregen“, sagt Dirk Lienig und sein Kollege Karsten Held erklärt zur relativ kurzen Dauer des Projektes: „Um das zu vertiefen und festigen zu können, müsste man eigentlich mehr machen.“ Immerhin gehen die KuFa-Mitarbeiter jetzt in die Kitas, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. In den Einrichtungen sind auch schon Gemälde über die Stunden im Medien-Exploratorium entstanden. Und Gabi Kubela sagt, eigentlich wäre ein Musikprojekt auch ganz schön. Schließlich spielt heute längst nicht mehr jede Kita-Erzieherin ein Instrument.
Eines der im Medienexploratorium entstandenen Hörspiele ist in der Hörzeitung unter www.hoyerswerdsche.de abzurufen.
Freitag, 15. Oktober 2010 (Sächsische Zeitung)
KulturFabrik eröffnet ihr Medienexploratorium
Von Mirko KolodziejEs sah vor noch nicht allzu langer Zeit einmal so aus, als ob das ehemalige Internat des Lessing-Gymnasiums in der Schulstraße dem Abrissbagger zum Opfer fallen würde. Nun bildet die Konrad-Zuse-Akademie hier junge Erwachsene fort. Wegen des Schul-Umbaus in der Nachbarschaft und dem daraus resultierenden Bedarf an Zusatzräumen sind seit einigen Wochen auch wieder Gymnasiasten im Gebäude zu finden. Und ab Montag bevölkern es zudem Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis sieben.
Fünf Räume eingerichtet
Für sie eröffnet die KulturFabrik nämlich ihr „Medienexploratorium für kleine Kindsköpfe“. Die KuFa-Leute haben dafür in den vergangenen Tagen fünf spezielle Räume hergerichtet. Im Kamera-Raum können die Kinder sich verkleiden und von Karsten Held lernen, wie mit der Bluescreen-Technik aus einer blauen Wand die eine oder andere Umgebung wird. Im Hörspielraum sorgt Christian Völker dafür, dass aus Wort und diversen Geräuschen Kino für den Kopf entstehen kann. Im Wild-West-Raum inszeniert Dirk Lienig mit den Mädchen und Jungen einen Western-Tanz, der dann gefilmt wird. Es gibt auch noch ein Labyrinth, das abschnittsweise mit unterschiedlichem Licht bestrahlt wird, sowie ein Zimmer, in dem die Entstehung von Trickfilmen nachzuvollziehen ist. „In dieser Welt, in der Medien eine so große Rolle spielen, ist es gut, sich schon in jungen Jahren damit zu beschäftigen“, erklärt Projektleiterin Katharina Elle.
Es war ihre Kollegin Steffi Schneider, die sich das Projekt ausgedacht hat. Die sächsische Landesmedienanstalt SLM fand es so gut, dass sie dafür mehr als 9000 Euro locker machte. In den vergangenen Tagen wurden die Räume ausgestaltet und die Technik installiert. Am Dienstag waren Kinder der Awo-Kita „Am Elsterbogen“ aus der Nachbarschaft der KuFa-ZwischenBelegung das Testpersonal. „Die Mädchen und Jungen waren prima, und wir haben gesehen, an welchen Stellen wir noch etwas nacharbeiten müssen“, sagt Katharina Elle. In den nächsten sechs Wochen, in denen das Medienexploratorium geöffnet ist, muss schließlich alles wie am Schnürchen laufen. Bisher haben sich sieben Kitas angemeldet. Sie schicken jede Kindergruppe drei Mal in die Schulstraße, weil Kindsköpfe nun eben einmal noch recht klein sind und ihre Konzentration nicht für alle fünf Räume in einem Rutsch reichen würde. Das Konzept sieht vor, im Exploratorium mit Gruppen zu arbeiten, die aus mindestens zwei, aber maximal zwölf Kindern bestehen.Noch Termine frei
„Für November haben wir noch freie Termine“, sagt Katharina Elle und bittet, sie einfach unter der Telefonnummer 03571 – 9749049 anzurufen. Man kann natürlich auch morgen zum Tag des offenen Medienexploratoriums Termine vereinbaren. Dann steht es übrigens auch all jenen, die schon älter sind als sieben, frei, unter anderem auf allen Vieren durch das Licht-Labyrinth zu krabbeln.
Am morgigen Sonnabend lädt die KuFa alle Interessenten zwischen 14 und 18 Uhr zum Tag der offenen Tür in ihr Medienexploratorium an der Schulstraße ein.