Auf Grundlage der ausführlichen Analyse der Hoyerswerdaer GIHK-Werkstatt hat der Kulturfabrik e.V. das Projekt „Stadtteilanker“ entwickelt. In der Analyse ist der erhebliche Rückgang in den Wohngebieten an großen Einrichtungen, Trägern und Vereinen, welche kulturelle oder soziale Angebote regional und überregional vorhalten können, deutlich geworden. Dennoch gibt es…

Projekte Archiv: 2012 – Prohibitionsparty
„Waiting For Titanic II“
Vor 10 Jahren sank die Titanic, das Lieblingsschiff unseres Don Corleone, ohne den Kampf um das blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung zu Ende führen zu können. Die „Freunde der italienischen Oper“ haben gemeinsam mit Ihrer neu erworbenen Reederei Withe- Star-Line nun die T2 auf Kiel gelegt, die zu Ehren Ihres verschollenen Schwesterschiffes diesen Rekord brechen wird.
Wir laden aus diesem Anlass alle Freunde der Familie zur großen Kreuzfahrt.
Passage-Tickets können über die üblichen dunklen Kanäle (ab dem 21.1.) bezogen werden.
Die Ankunft des Schnelldampfers T2 aus Europa wird für den 03.März, ca. gegen 23.58 Uhr PM erwartet. Das planmäßige Ablegen zur Weiterfahrt nach Acapulco erfolgt um 03.45 Uhr AM. Passagieren der 1.Klasse verkürzt unser Kapitän die Wartezeit mit einem gehobenen künstlerischen Programm von Long John & his Ballroom Kings. Angehörige und Freunde der Mitreisenden können zur Verabschiedung Ihrer Lieben und zur Feier dieses technischen Triumphes selbstverständlich ein ermäßigtes Billet zum Betreten des Freihafens erwerben.
Erfreuen sie sich an den zollfreien Angeboten im Freihafengelände und den Hafenbars und erwarten Sie gemeinsam die Ankunft der T“ mit Louise Gold und die Herren Quarz, sowie den ominösen Mariachi dos Mundos.
Wir bitten alle Passagiere ihr Gepäck persönlich zum Kai der Reederei mitzuführen.
Lausitzer Rundschau, Hoyerswerda 05.03.2012
Atmosphären-Crash in Hoyerswerda
Hoyerswerda: Wenn Ladys mit Federhut und elegante Gentlemen im Smoking in der Barkasse „Newhaven“ eine Hafenrundfahrt durch das alte New York machen, dann ist Prohibitionsparty in der Hoyerswerdaer Kulturfabrik. 450 Menschen schlüpfen dann in eine andere Rolle.
Zurück in die 20er-Jahre: 450 Hoyerswerdaer kamen zur Prohi-Party in die Kulturfabrik.
Man schreibt den 3. März 1922. Denn, so verfügt es das Party-Drehbuch, 10 Jahre nach dem Untergang der Titanic im Jahre 1912, erwartet die festliche Gemeinschaft die Titanic II vor Mitternacht nach geglückter Atlantik-Überquerung am New Yorker Pier. Mehrere Feste sollen die Wartezeit verkürzen.
In der Hafenbar bringen die „Mariachi dos Mundos“ mit lateinamerikanischen Rhythmen die Hüften zum Schwingen. In der ersten Klasse verkürzen „Long John & his Ballroom Kings“ die Wartezeit. Und mit der alten Barkasse „Newhaven“ können die Gäste eine Hafenrundfahrt durch die hellen und dunklen Viertel und Kapitel New Yorks unternehmen.
Fünf Monate Planung
Wieder haben die Macher in fünfmonatiger Planungs- und dreiwöchiger Bau- und Bastelzeit mit einem Team von etwa 50 Freiwilligen Erstaunliches geleistet. Jeden da abholen, wo er steht, ist das Ziel der Veranstaltung. Was sich entwickeln kann, wenn jeder Teilnehmer zu einem Konzept das beiträgt, was er gern tut und gut kann, das erfahren die Gäste alljährlich im zeitigen Frühjahr in der Kufa beim Atmosphären-Crash von Gegenwart und Goldenen Zwanzigern.
450 Gäste erlebten am vergangenen Samstag ein in den unteren Kajüten lebhaft brodelndes und auf dem Oberdeck sanft schillerndes Fest, dessen Motto „Waiting For Titanic II“ erstmalig in der Geschichte der Hoyerswerdaer Prohi-Party – so heißt das Fest unter Kennern – ein festes Datum suggerierte.
Nicht alle Interessenten bekamen einen der begehrten Plätze in der „Newhaven“. Den alten zum Passagierschiff umgebauten Kohleschlepper verkörperte ein stahlblauer 68er Robur-Bus. Aus ungewöhnlicher Perspektive boten sich den Fahrgästen ungewohnte Einblicke in das nächtliche Hoyerswerda.
Karten ausverkauft
Die Stadt – eine unerwartete Kulisse. Die Schwarze Elster spielte den Hudson River, das CineMotion wurde zum Broadway und der Lausitztower verkörperte das Empire State Building mit seiner imposanten Dachkonstruktion. Die abschließende Umrundung der Freiheitsstatue – beziehungsweise des sorbischen Brunnens auf dem Markt – krönten die Fahrten und die Stimmung im mit etwa zwanzig Personen pro Fahrt voll besetzten Bus.
Innerhalb von nur 24 Stunden waren die Karten für die Prohibitionsparty 2012 ausverkauft. „Die Leute können hier mit Niveau Fasching feiern. Am wichtigsten dabei ist, dass sie mitspielen. Sonst würde das Konzept so nicht funktionieren“, sagte Veranstalter Uwe Proksch.
Mandy Decker/mdr1