71.kleine galerie: Linda Funke (Malerei)
71. kleine galerie
Malerei LINDA FUNKE
Vernissage: Do. 22.03., 19 Uhr
einführende Worte Silke Lindner
Interessenten sind herzlich eingeladen!
biografisches:
- 1982 in Meißen geboren, 2001 Abitur.
- Nach dem Abi verschiedenstes ausprobiert, Freiwilligendienst, Magisterstudium an der Uni Leipzig, Berufsausbildung,
- Schließlich Vorpraktikum am Theater im Malsaal (9 Monate) für die Zulassungsvoraussetzung für den Eignungstest an der HfBK Dresden
- Ab 2006 Studium der Theatermalerei in Dresden (einzigartiger Studiengang in Deutschland), umfangreiche Ausbildung in Farblehre, künstlerische Anatomie, Naturstudium, Akt, Erlernen historischer Schriften, Modellieren usw. Intensive Auseinandersetzung mit allen theatermalerischen Techniken.
- Bereits während des Studiums Beginn mit eigener künstlerischer Arbeit, die im Gegensatz zur Akribie der Theatermalerei steht. 2008/09 halbjähriger Aufenthalt in Kopenhagen, Arbeit am Königlichen Theater.
- Juni 2011 Abschluß des Studiums, Diplom-Designer Theatermalerei. Im Diplom erstmals die Möglichkeit, einen eigenen Entwurf umzusetzen und die Virtuosität der Theatermalerei mit abstrakten Elementen zu mischen.
- Seit Oktober 2011 freischaffend tätig.
Bilder zur Theatermalerei auf www.linda-funke.de
Samstag, 24. März 2012 (Sächsische Zeitung)
Kunstwerke mit natürlich geprägter Struktur
von Silke RichterDie Frau auf dem Bild ist nackt. Das Motiv ist aber keineswegs anrüchig, eher im Gegenteil. In ihrer Augenpartie fehlt die Symmetrie. Aber das ist gewollt. Linda Funke liebt den Überraschungseffekt in ihrer Arbeit als freischaffende Theatermalerin. Davon können sich Besucher der KulturFabrik überzeugen, wo Linda Funkes Arbeiten seit Donnerstag zu sehen sind. Besonders angetan haben es der 29-Jährigen die historischen Kunsttechniken wie der Holzdruck. So ist auch der Akt entstanden. „Die Holzplatten, die ich verwende, haben ihre ganz eigene, natürlich geprägte Struktur. Tiefe Astlöcher werden dabei gezwungenermaßen Bestandteil des Kunstwerkes“, sagt Linda Funke über ihre Bilder, die nach Vollendung eigentlich nie so aussehen wie anfangs geplant. Diese Art der Technik müsse man sich nach dem Prinzip eines Stempels vorstellen: Die Strukturen auf den vorgefertigten Holzplatten werden farbig auf Papier gedruckt. Handwerkliches Geschick ist dabei sehr vorteilhaft. Der Hang zum Abstrakten wird auch in den Collagen von Linda Funke ganz deutlich: keine klaren Strukturen, und doch erkennt der Betrachter auch ohne Bildtitel, dass es sich bei dem Motiv „Ins Auge gestochen“ um einen Menschen handelt, der scheinbar mit seiner Hand direkt in sein Auge pikst. Ob es sich hierbei nun um eine Frau oder ein kleines Mädchen mit Kopftuch handelt – das liegt letztlich im Auge des Betrachters.
Das Interesse für Malerei, Collagen und Holzdruck kommt bei Linda Funke nicht von ungefähr. Sie ist in einer Theaterfamilie aufgewachsen. Kunst hat deshalb auch in ihrem Alltag immer eine große Rolle gespielt. Ihre Ideen entspringen meist aus Gesehenem und Erlebtem, aber auch der Fantasie.