Weihnachtsfanblogg

Nun ist es wieder soweit; Glühwein, Tannengrün, Räuchermännel, eins zwei drei der tausend Weihnachtsmärkte wird die Aufwartung gemacht.
Vor 25 Jahren konnte Weihnachten für mich nie laut genug sein. Da erinnere ich mich gern an ein Konzert am zweiten Weihnachtsfeiertag in den zu Ende gehenden Achtzigern im Laden. Die Band hieß 1000 Tonnen Obst, der Name war Programm, sie spielten wilden lauten Geradeausrock. Ich war entzückt des krachenden Gegenprogrammes wegen. Da war es für zwei Stunden mit Friede-Freude-Pfefferkuchen vorbei. Auch die Wut über wilde Konsumausbrüche der Anverwandten, soweit möglich in dieser Zeit, ließ ich als Eintänzer heraus.

Dem einen oder anderen Weihnachtsritual  kann ich jetzt etwas abgewinnen. Soll heißen, wenn es ein entschleunigtes, sich auf die wirklich wichtigen Dinge besinnendes Fest ist, bin ich dabei. Und ich sehe mit Demut und Dankbarkeit auf meine späte Geburt und das in einem  friedvollen reichen Land.
So sieht es aus, so lass ich es mir gefallen. Gefallen und nachhaltig beeindruckt hat mich die Weihnachtsgeschichte von Paul Auster.

Auggie Wren arbeitet als Verkäufer in einem Zigarrengeschäft an der Court Street in Brooklyn. Hier kauft Paul immer die kleinen holländischen Zigarren, die er so gerne raucht. Jahrelang hat Paul keinen Gedanken an den seltsamen kleinen Mann im blauen Kapuzenshirt verschwendet. Bis Auggie ihn eines Tages fragt, ob er bereit sei, sich seine Fotografien anzusehen. Als Paul mehr über Auggies große Leidenschaft, das Fotografieren, erfahren will, erzählt dieser ihm eine Geschichte: von einem Ladendiebstahl, einer verlorenen Geldbörse und dem kleinen Schwindel, den er einer alten, blinden Frau vorspielt. Eine echte Weihnachtsgeschichte eben …
Genial verfilmt  in „Smoke – Raucher unter sich“. Nicht nur, weil der Titel mich als leidenschaftlichen Raucher  ansprach, sah ich mir den Film irgendwann im kufarischen Kino an. Die Weihnachtsgeschichte beendet den Film von Wayne Wang, Untermalt wird sie mit Musik und Gesang von Tom Waits . Super die ging ans Hertz und an die wirklich wichtigen Dinge zu Weihnacht.
Nun  ab mit dem Buch  und der DVD in den Wahrenkorb und die Wirtschaft angekurbelt.
Oder in die Kufa  mit Kind und Kegel  zu einem Winterweihnachtsmärchen.
Alles dies ist möglich  zum heiligen Feste und somit mit den wirklich wichtigen Dingen in Berührung  zu kommen.

Frohes Fest W.K.